An der Nordseeküste, am plattdeutschen Strand, sind die Fische im Wasser und selten an Land ….
Der bekannte Schlager aus den 80er Jahren ist uns alle noch sehr geläufig und macht Lust auf die Städte an der Nordsee.
Am nördlichsten Punkt von Niedersachsen liegt Cuxhaven. Direkt an der Nordseeküste und der Mündung der Elbe machen die Stadt zu einem der beliebtesten Ferienorte am Meer.
Cuxhaven hat viel zu bieten. Historische Bauwerke, Museen und beeindruckende Natur.
Die Nordsee mit ihrem Wattenmeer ist gerade für Schulklassen ideal. Vom Cuxhavener Strand erreicht man alle drei deutschen Wattenmeer-Nationalparks.
Das „Niedersächsisches Wattenmeer", der Nationalpark "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer" und die Inseln Neuwerk, Scharhörn, Nigehörn und ihre umgebenden Wattflächen gehören zum Nationalpark "Hamburgisches Wattenmeer". Zusammen mit den Salzmarschen befindet sich hier ein faszinierendes Ökosystem. Ein Lebensraum für über 200 gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Hier wächst zum Beispiel der Lungenenzian oder die Niedrige Schwarzwurzel. Vielleicht begegnen Sie dem Moorfrosch und die bundesweit vom Aussterben bedrohte Laufkäferart des Goldpunktes (Calosoma auropunctatum).
Eine Wattwanderung wird die Schüler und Schülerinnen begeistern und nachhaltig in ihrer Erinnerung bleiben. Man lernt die Gezeiten, das Wattenmeer, viel übers Klima und die Natur. Genauso interessant sind die Salzmarsche. Als Marsch bezeichnet man die Landschaft, die entlang der Küste und im Tidebereich der Flüsse liegt. Hier haben die Gezeiten- und Flussströmungen Sedimente abgelagert. Dadurch entstand ein stetig höher werdendes Schwemmland, das mit der Zeit aus dem Meer "herausgewachsen" ist.
Um Cuxhaven herum befinden sich auch einige Moore. Sie zählen zu den selten gewordenen und wertvollen Landschaften in Europa. Auch sie sind Lebensraum bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
Der Name "Cuxhaven", ehem. Kuxhafen geht evtl. auf das Wort "Koog" (Neufelder Koog) zurück, einer niederdeutschen und skandinavischen Bezeichnung für eingedeichtes Land. Möglich wäre aber auch die Herkunft von "Kux", ein altes Wort für `Teil eines Ganzen´.
Cuxhaven gehört zu den bedeuteten Fischerei-Umschlagplätzen in Europa.
Kabeljau, Rotbarsch, Scholle, Seelachs, Seezunge sowie Schellfisch werden hier „gelöscht“. Das bedeutet „ausgenommen und versendet“. Rund um den Hafen wimmelt es an schönen Gaststätten, dort können Sie „Fisch satt“ essen. Direkt vom Meer auf dem Teller. Sie zahlen einmal und bekommen so viel Fisch, wie sie essen können.
Die 10 schönsten Sehenswürdigkeiten und/oder Aktivitäten haben wir von Freizeitaktiv Studienreisen für Sie zusammengefasst:
1. Aeronauticum
Dieses Museum stellt Luftschiffe, Flugzeuge und Hubschrauber aus allen Jahrzehnten aus.
Dieses deutsche Luftschiff- und Marinefliegermuseum befindet sich in Nordholz, nur 15 km von Cuxhaven entfernt. Am besten plant man einen Tagesausflug ein. In einer großen Halle und weitläufigem Außengelände erfahren Sie alles über die historische und technische Entwicklung der Luftschiffe und Marine. Hier stehen originale Luftfahrzeuge und Modelle, die Sie aus nächster Nähe anschauen können. Das Museum bietet verschiedene Dauer- und Sonderausstellungen. Für Schüler: innen hat sich das Museum etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Es besteht die Möglichkeit, sich eine App herunterzuladen, in der besonders spannend die Geschichte erklärt wird. Die App eignet sich schon für Grundschulklassen. Unsere besondere Empfehlung.
2. Hapag-Hallen
Die ehemaligen Passagierabfertigungshallen der Reederei Hapag (Hamburg-Amerika Linie) sind mittlerweile ein historisches Bauwerk. Von hier starteten die Passagiere nach Amerika – das Land der Träume. In der Ausstellung der Hapag-Hallen können Sie die Geschichten von Auswanderern erleben. Mit Hilfe von Bildern und Dokumenten wird die Geschichte der einzelnen Menschen lebendig. Es lohnt sich eine Führung zu buchen.
2. Schloss Ritzebüttel und Schlossgarten
Dieser prächtige Bau zählt zu den eindrucksvollsten spätmittelalterlichen Profanbauten aus Backstein. Es entstand im 14. Jahrhunderts. Zuerst war es eher eine Burg und diente als Herrensitz einer Familie. Im Jahre 1394 erwarb die Hansestadt Hamburg das Bauwerk und baute die Burg zum Schloss um. Es diente nun als hamburgische Exklave. Cuxhaven war ein militärischer Standort. Seine Lage an der Unterelbe prädestinierte die Stadt dafür. Entsprechend der Nutzung des Schlosses vom militärischen zum repräsentativen Charakter, veränderte sich die Architektur des Gebäudes. 1752 bekam es seinen heute endgültigen Schliff als massiver 5-achsiger Ziegelbau; Umfangreiche Instandsetzungen ermöglichen heute die Beherbergung eines Museums und einem Restaurant im Kellergeschoss. Das Schloss wird heute zudem für Trauungen und kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Die Gartenanlage rund um das Schloss diente der Erholung und ist auch heute noch wunderschön. Hier steht das Schweizerhaus, welches der Amtmann Sthamer erbauen ließ. In diesem Gartenhaus kamen kurzfristig die Amtmänner und deren Familien unter.
4. Küstenheide
Im Südwesten der Stadt liegt ein etwa 780 Hektar großes Naturschutzgebiet mit ausgedehnter Heidelandschaft. Sie ist das größte zusammenhängende Heidegebiet auf dem Festland der deutschen Nordseeküste. Hier übernehmen heute Heck-Rinder, Koniks und Wisente die Landschaftspflege. Auf den Wander- und Reitwegen kann man wunderbar den Abend ausklingen lassen. Kleiner Tipp für Hobby-Archäologen: Hier findet man außerdem einige Grabhügel aus der Bronzezeit.
5. Joachim-Ringelnatz-Museum
Joachim Ringelnatz war Künstler, Dichter, Schriftsteller, Kabarettist und Seemann. Er lebte von 1883 bis 1934. Eigentlich hieß er Hans Bötticher, geboren in Wurzen, nahe bei Leipzig. Er starb verarmt in Berlin, da die Nationalsozialisten jegliche Auftritte und Publikationen verboten. Seine Bilder sind nicht so bekannt, sie kann man heute in Cuxhaven bewundern. Hier steht das einzige Ringelnatz-Museum Deutschlands. Im Museum sind viele Gemälde und Zeichnungen des skurrilen Künstlers ausgestellt. Sein ganzes Leben wird in Form von Fotos, Dokumenten und Briefen und Aussagen von Zeitgenossen dargestellt.
6. Feuerschiff Elbe 1
Prachtvoll liegt das schöne rote Boot im Hafen und ist nicht mehr im aktiven Dienst. Knapp 180 Jahre lagen sogenannte Feuerschiffe in der Mündung der Elbe. Sie dienten dazu, den Schiffen den Weg zu weisen. Für 3€ pro Person kann das Schiff komplett auf eigene Faust erkundet werden – von der Kombüse bis hin zu den Maschinenräumen. 1939 wurde mit dem Bau in der Papenburg Werft, wo auch heute noch die Kreuzfahrtschiffe wie die AIDA gebaut werden, begonnen.
7. Windstärke 10 - Wrack- und Fischereimuseum Cuxhaven
Dieses Museum ist DIE Sehenswürdigkeit in Cuxhaven. Seit 2013 erklärt es den Menschen viel Interessantes über das Meer bei Cuxhaven.
Die Gefahren der Seefahrt und der Fischerei werden hier sehr eindrucksvoll gezeigt. Stürme und hohe Wellen setzen den Schiffen zu. Das Museum befindet sich in den ehemaligen Fischhallen.
Besonders für Schüler und Schülerinnen ist im Museum gedacht worden. Ein Seefahrtsbuch leitet sie spielerisch durch die Ausstellung. Ein Highlight ist die simulierte Dampferfahrt und ein inszenierter Tauchgang.
8. Der Leuchtturm Dicke Berta
Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Cuxhavens. Der Leuchtturm wurde 1897 gebaut. Seitdem warnt er die Seeleute vor der Küste und hilft bei der Positionsbestimmung. 13 Meter hoch leuchtet er vom Stadtteil Altenbruch über die Nordsee. Seit 1983 werden die Dienste des Leuchtturms nicht mehr benötigt. Die Dicke Berta wurde mit viel Liebe restauriert. Von April bis September können Sie den Leuchtturm besichtigen.
9. Kugelbake
Das Wahrzeichen von Cuxhaven. Bake war die Bezeichnung für Leuchttürme und Seezeichen im Mittelalter. Der aus Holz gebaute Manövrierhilfe war lange im Einsatz an der Mündung der Elbe.
Mittlerweile hat die Bake es ins Wappen der Stadt geschafft. Natürlich leuchtet heute kein Feuer mehr.
10. Wattenmeer
Die wohl größte Sehenswürdigkeit ist das Wattenmeer. Es fasziniert jeden. Durch den Einfluss der Gezeiten, die an der Nordsee besonders ausgeprägt sind, entsteht das Wattenmeer alle 6 Stunden neu. Es bietet Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Afrika hat die "Big Five", Tiere, die man unbedingt bei einer Safari sehen möchte. Im Wattenmeer sucht man nach den so genannten "Small Five" – den Wattwurm, die Gemeine Herzmuschel, die Gemeine Strandkrabbe die Gemeine Wattschnecke und die Nordseegarnele. Es lohnt sich eine geführte Wattwanderung zu unternehmen, da man dann viele Informationen über das Leben im Wattenmeer erfährt.
Klima und beste Reisezeit: Es herrscht maritimes Klima. Die Nähe zur Nordsee gleicht Hitze und Kälte aus, so dass es im Sommer nur moderat heiß und im Winter auch nicht eisig kalt wird. Im Winter liegt meist nur wenig oder gar kein Schnee, und die tiefsten Temperaturen sinken kaum unter −10 °C ab. Die Jahresmitteltemperatur beträgt ca. 9,1 °C. Im Jahresdurchschnitt fallen rund 741,5 mm Niederschlag; der meiste Niederschlag fällt im Juni und Juli. Die beste Reisezeit ist im Frühjahr und ab August bis November.
Reizklima: An der gesamten Nordseeküste und deren Inseln herrscht das sogenannte Reizklima. Ein Zusammenspiel aus UV-Strahlung, Wind, Salz, Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Gesammelt wirken diese Faktoren auf eine komplexe Weise und sind sehr gesundheitsfördernd.
Land und Leute: Hier leben vor allem Seefahrer, Krabbenfischer und Landfrauen. Beim Klönschnack am Krabbenkutter werden Neuigkeiten ausgetauscht. Die Menschen an der Nordsee kommen nicht so schnell aus der Ruhe. Hektik wird vermieden. Sie begrüßen sich mit Moin, und das den ganzen Tag über.
Essen und Trinken: Nordseeluft macht hungrig! Zu den beliebtesten Mahlzeiten an der Küste zählt natürlich der Nordseefisch. Jegliche Zubereitungsformen werden hier geschlemmt. Im Stück gebraten, als Filet zubereitet oder in einer Suppe gekocht. Der häufigste Speisefisch ist der Hering. Aber auch Suppen und Eintöpfe werden hier gerne gegessen. Grünkohl mit Kartoffeln und grober Mettwurst ist ein Klassiker. Der aber wohl für den Norden bekannteste Eintopf ist das Labskaus. So wichtig appetitlich schaut er nicht unbedingt aus. Aber man sollte ihn unbedingt probieren. Diese Seefahrer-Mahlzeit hat sich über Jahrhunderte hinweg durchgesetzt. Der Brei besteht aus gestampften Kartoffeln, Zwiebeln und Pökelfleisch und roter Bete, welches dem Brei die rötliche Farbe verleiht. Garniert wird das Labskaus mit einem Spiegelei, wahlweise auch mit Hering oder Rollmops. Eben alles, was dem Smutje auf hoher See zur Verfügung stand. So hatte er eine nahrhafte Speise und die Seefahrer erkrankten nicht an der typischen Erkrankung auf dem Meer, dem Skorbut (Vitamin C Mangel Erkrankung). Zum Nachtisch sollten Sie unbedingt ein Franzbrötchen essen, ein süßes mit Zimt verziertes Hefegebäck.
Getrunken wird gerne schwarzer Tee mit einem Schuss Sahne (nicht umrühren) und einem Stück Kandis.
Anreise: Sie erreichen Cuxhaven und Ihre gewählte Unterkunft am besten mit Bus oder Bahn. Wir beraten Sie hierzu gerne.